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Frauen und das Rap-Biz, das passt augenscheinlich so gut zusammen wie Scooter und der Grand Prix. Das liegt weniger an fehlenden Skillz beim holden Geschlecht als vielmehr an der mangelnden Akzeptanz seitens der Fans und daran, dass viele Rapartisten das Wort "Frau" in ihrem Wortschatz prinzipiell durch "Bitch", "Hoe" oder "Nutte" ersetzen. Um so erstaunlicher, dass es immer Frauen gibt, die die männliche Vorherrschaft durchbrechen.

In Deutschland bildet hier Sabrina Setlur aka Schwester S. die Vorreiterrolle. Ihr folgen mehr (Nina, Fiva MC) oder minder (Tic Tac Toe) talentierte MCs. Für die souligen Hooklines wurden schon immer Frauen gebraucht, aber wenige trauten ihnen das Zeug zum Rappen oder gar zum Produzieren zu. Das ändert sich 2001 schlagartig.

In diesem Jahr erscheint das hochgelobte Solodebüt der Gruppe Master of Rap. Während viele deutsche Produzenten häufig Trends aus Übersee in ihre Beats mit einfließen lassen, überzeugt "Neolinguistisches Programmieren" mit extrem freshen Beats mit eigener Duftmarke. Verantwortlich dafür ist nicht etwa einer der neun Männer der Crew, sondern Melanie Wilhelm, schon damals Langzeitfreundin des Kopfs Kool Savas. Als dieser später sein eigenes Label Optik Records gründet, ist die Berlinerin sein erstes Signing.

Von nun ist sie scheinbar nicht mehr aufzuhalten: Sie produziert Savas Debüt "Der beste Tag meines Lebens" und Eko's Smash-Hit "König Von Deutschland", woraufhin sie in der Juice zu Deutschlands bestem Produzenten gekürt wird. Durch die enge Bindung an Savas gerät seine Erfolgsstory zu ihrer: Mit dem Track auf Rza's All-Star-Album werden die amerikanischen Kollegen auf das junge Label aufmerksam, und während Savas in den Staaten "Kool Savas Goes Hollywood" aufnimmt knüpft Melbeatz Kontakte zu Produzenten und Rappern.

Erst ihr Solodebüut "Rapper's Delight" im Jahr 2004 offenbart, wie hoch der Stellenwert der Berlinerin im Geschäft inzwischen ist. Namhafte MCs aus ganz Deutschland wie Eissfeld , Curse und Afrob folgen ihrer Einladung ebenso wie Produzentengott Kanye West oder Wu-Tang-Psycho.Ol' Dirty Basstard. Auch kommt es zu einer scheinbar unmöglichen Dreamcollabo der ehemaligen Streithähne Kool Savas und Samy Deluxe. Man darf gespannt sein, welche Unmöglichkeiten die Queen Of Beats in ihrer weiteren Karriere noch bewerkstelligen will.